*Center for Disabled , Tbilisi 2017* Martin Arabyan traf ich durch Zufall in Tiblisi , Georgien. Er saß mit einer Gruppe andere behinderter Menschen in einem der für Georgien typischen Kleinbusse und kam gerade aus einer Messe. Daniele, ein italienischer Betreuer, lud mich ein, eine Tagesstätte für Behinderte zu besuchen. Das Camillians Center for Disabled wurde 2004 in Tbilisi gegründet und ist das einzige Zentrum seiner Art in ganz Georgien. Als Bruder einer behinderten Schwester war ich sehr daran interessiert, die Arbeit mit behinderten Menschen in einem Land wie Georgien zu sehen und im Zentrum begegnete ich Martin Arabyan. Gefesselt an seinen Rollstuhl überrascht der junge Georgia mit armenischen Wurzeln durch seine Sprachbegabung. Er begrüßte mich mit einem beeindruckenden Englisch, was in Georgien nicht unbedingt passiert. Wir verbrachten einige Stunden zusammen und er lud mich auch in seine Familie ein. Martin wurde 1987 geboren und seine Mutter erzählte mir, dass die Ärzte in Moskau dem Jungen sympathische Mann zuerst keine großen Überlebenschancen einräumten, zumal er als Kind auch nicht sprechen konnte. Durch viel Physiotherapie und mit Liebe widersetze sich die Mutter der Empfehlung der Ärzte Martin wegzugeben. Leider verbrachte er seine Zeit bis 2004 primär im Wohnhaus seiner Eltern. Zu Beginn, weil es zu schwierig war in aus dem oberen Stockwerk der ersten Wohnung zu transportieren. Nach dem Umzug in eine Erdgeschosswohnung konnte er zumindest Ausflüge in einen Park machen. Der stolze Georgia musste aber mit den Vorurteilen gegenüber Behinderten kämpfen. So war er schon beleidigt, als ihm eine alkoholisierte Gruppe Geld zustecke und er sich wie ein Bettler vorkam. Martins Zimmer ist voller Heiligenbilder und trotz seiner Zerebralparese glaubt er an Gott und dankt ihm für sein Leben. Seitdem der Orden der Kamillianer die Behindertentagesstätte gegründet haben, nimmt Martin begeistert Teil . Dreimal die Woche besucht er die Tagesstätte und besucht Workshops. Ich begegnete ihm in der Kunsttherapie, doch er ist primär begeistert an Informatik. Für ihn ist das Internet Tor zur Welt und er würde gerne sein Wissen über Computer nutzen , um eine Arbeit zu erhalten.
